
Es ist eine Vorliebe, die vermutlich so alt ist wie Ihr erstes Flugerlebnis: Entweder sitzt man lieber am Fenster oder am Gang. Am Fenster kann man die Aussicht genießen und sich anlehnen, aber dafür müssen jedes Mal die Sitznachbarn gebeten werden aufzustehen, wenn man auf die Toilette muss. Am Gang hat man diese Probleme nicht und die Beine könne in Richtung Gang ausgestreckt werden. Dafür ist die Gefahr größer, vom Getränketrolley der Flugbegleiter angerempelt zu werden oder beim Schlafen auf der Schulter des Nachbarn zu landen. Psychologen können eine bestimmte Charaktereigenschaft bei den Fensterplatz-Liebhabern oder bei den Gang-Verfechtern erkennen. Wir klären Sie darüber auf.
Die Entscheidung für den Platz am Fenster oder am Gang lässt sich aus psychologischer Sicht darauf herunterbrechen, ob Sie sich am ehesten damit abfinden können, andere zu stören oder selbst gestört zu werden.
Psychologin Dr. Becky Spelman erklärt gegenüber dem Telegraph, dass Passagiere auf dem Fensterplatz lieber die Kontrolle behalten würden, seien reizbarer und lebten gern in ihrer eigenen kleinen Blase. Diejenigen, die lieber am Gang sitzen, seien dagegen zurückhaltender, weniger gereizt und rücksichtsvoller gegenüber anderen. Die Fenstersitzer, die keine Probleme damit hätten, andere zu stören, seien tendenziell egoistischer und weniger ängstlich. Gang-Passagiere dagegen kontaktfreudiger und umgänglicher, bestätigte ein anderer Psychologe.
Eine amerikanische Studie belegte, dass der Fensterplatz beliebter ist als der Platz am Gang, auch wenn erfahrenere Fluggäste häufiger auf dem Gang-Platz sitzen als am Fenster. Und der Sitz in der Mitte? Der ist der unbeliebteste Platz im Bunde.
Na, erkennen Sie sich selbst in einem der verschiedenen Persönlichkeitsprofile wieder? Dann dürfte Ihnen die Erkenntnis bei Ihrer nächsten Sitzplatzentscheidung helfen.
16.05.2018, Advanced Media AG / S. Oberhansl